Die Mitarbeiterbindung ist für jedes Unternehmen DAS zentrale Anliegen, denn eine hohe Fluktuation kostet Zeit und Geld. Neue Mitarbeitende müssen erst einmal gefunden und dann natürlich eingeschult werden. Doch was bewegt Arbeitnehmer:innen dazu, ihren Arbeitsplatz zu verlassen? Wir stellen Ihnen die fünf wichtigsten Kündigungsgründe vor und zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Employer Branding als Maßnahme zur Mitarbeiterbindung einsetzen können.

Wie funktioniert Mitarbeiterbindung?

Man muss der Realität ins Auge sehen: Die Zeiten, in denen man sein ganzes Berufsleben lang für ein einziges Unternehmen gearbeitet hat, sind längst vorbei. Gerade junge Fachkräfte aus der Generation Z stellen hohe Ansprüche an ihre Arbeitgeber - und sehen sich rasch nach etwas besserem um, wenn diese nicht erfüllt werden.

Da der Arbeitsmarkt immer wettbewerbsintensiver (Stichwort Kandidatenmarkt) wird, ist es umso wichtiger, die Mitarbeitenden, die Sie bereits haben, zu halten.

Aber was können Sie tun, um Ihre Mitarbeitenden nachhaltig an Ihr Unternehmen zu binden? Wie halten Sie Ihre besten Kräfte davon ab, irgendwann einfach zur Konkurrenz zu wechseln? Tatsächlich gibt es sogar eine ganze Menge an Dingen, die Sie tun können, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und Spitzentalente im Unternehmen zu halten.

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Die Top 5 Kündigungsgründe - und Beispiele, wie Sie Ihre Mitarbeitenden im Unternehmen halten

1. Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten

Ihre besten Mitarbeitenden sind gleichzeitig auch die, welche den Wunsch haben, sich und ihre Fähigkeiten laufend weiterzuentwickeln. Je nach Unternehmensgröße eignen sich dafür entweder interne Weiterbildungsmöglichkeiten wie eigene Mitarbeiterentwicklungsprogramme oder Möglichkeiten für Mentoring oder die bezahlte Teilnahme an externen Fortbildungen und Kursen.

Zudem sollten Sie klare Karrierewege zur Personalentwicklung schaffen, damit Ihre Mitarbeitenden wissen, was sie tun müssen, um innerhalb des Unternehmens voranzukommen. Durch diese Maßnahmen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre besten Mitarbeiter engagiert und motiviert sind und sich weniger wahrscheinlich nach anderen Möglichkeiten umsehen.

Interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • High Potential Programme
  • Bezahlte Teilnahme an Schulungen & Weiterbildungen
  • Internes Mentoring
  • Bereitstellung von Online-Kursen

2. Unzufriedenheit mit dem Management

Unzufriedenheit mit Führungskräften oder Vorgesetzten ist tatsächlich einer der Hauptgründe, warum Mitarbeitende kündigen. Eine Studie von Businesssolver zeigt sogar: 92 % aller Mitarbeitenden würden ihren Job behalten, wenn seitens der Führungskräfte mehr Empathie vorhanden wäre.

Ein positives Arbeitsumfeld bietet Raum, um Diskrepanzen offen zu kommunizieren und Konflikte zeitnah zu klären. Folgendes können Sie dafür tun: Erstens sollten Sie sicherstellen, dass Sie regelmäßig mit Ihren Mitarbeitenden kommunizieren und sie ebenfalls um Feedback hinsichtlich Ihrer Zufriedenheit im Unternehmen bitten.

Schließlich sollten Sie auch dafür sorgen, dass Ihr Führungsteam ansprechbar ist und die Mitarbeitenden in ihren täglichen Herausforderungen unterstützt. Mit diesen Maßnahmen können Sie einen Arbeitsplatz schaffen, der für Ihre Mitarbeitende attraktiver ist, und das Risiko verringern, dass sie wegen Unzufriedenheit abwandern.

3. Schlechte oder gar keine Work-Life-Balance

Abends auf der Couch Mails checken oder am Wochenende "noch schnell" was abarbeiten: Viele Arbeitnehmer:innen haben das Gefühl, ständig auf Abruf zu sein – selbst wenn sie eigentlich frei haben. Dies kann im Schlimmsten Fall zu Burnout führen, was selbst die engagiertesten Mitarbeiter:innen veranlasst, sich nach neuen Möglichkeiten umzusehen.

Wenn Unternehmen Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance ergreifen, können sie die Mitarbeiterbindung erhöhen und eine zufriedenere und produktivere Belegschaft schaffen.

Work-Life-Balance im Unternehmen verbessern: So klappt's

Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden dazu, regelmäßig Pausen einzulegen und ihren Jahresurlaub auch zu nutzen. Flexible Arbeitsregelungen können ebenfalls zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben beitragen. Die Möglichkeit auf Home-Office, also ein oder zwei Tagen in der Woche von zu Hause aus zu arbeiten, wird seit der Pandemie ohnehin als selbstverständlich angesehen.

Gewähren Sie Ihren Mitarbeitenden Mitspracherecht hinsichtlich Arbeitszeiten und Wahl des Arbeitsplatzes. Und: Haben Sie ein offenes Ohr! Schließlich müssen Sie eine Unternehmenskultur schaffen, in der die Mitarbeiter ihre Sorgen über ihre Arbeitsbelastung oder ihren Stresspegel ansprechen können. Eine offene Kommunikation ist wichtig, um Lösungen zu finden, die sowohl für den Einzelnen als auch für das Unternehmen funktionieren.


4. Mangelnde Anerkennung

Eine Life-Works Umfrage hat ergeben, dass 76 % der Arbeitnehmer:innen ihren Arbeitsplatz aufgrund mangelnder Wertschätzung kündigen. Glücklicherweise gibt es ein paar Dinge, die Unternehmen tun können, um dieses Problem zu lösen. Erstens können sie dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter:innen regelmäßig Feedback zu Ihren Aufgaben erhalten und auch die Chance geben, Ihren Vorgesetzten Rückmeldung zu deren Performance zu geben.

Doch wie können Sie Ihre Wertschätzung ausdrücken? Dies kann durch persönliche Gespräche, Leistungsbeurteilungen oder einfach durch ein häufigeres "Danke" geschehen. Zweitens können Unternehmen Gelegenheiten schaffen, bei denen die Mitarbeitenden für ihre Arbeit anerkannt werden.

Dazu können Auszeichnungen, Bonusprogramme oder öffentliche Anerkennungen bei Firmenveranstaltungen gehören. Mit diesen Maßnahmen können Unternehmen sicherstellen, dass sich ihre Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Unternehmen verlassen, sinkt.


5. Zu wenig Gehalt

Last but not least: Der Faktor Gehalt. Es liegt eigentlich auf der Hand, dass Angestellte für ihre Arbeit angemessen bezahlt werden möchten. Auch eine Befragung von StepStone zeigt, dass die Vergütung ein zentraler Faktor für die Mitarbeiterzufriedenheit ist.

Ein Job kann noch so viel Spaß machen: Wenn am Ende des Monats kein oder zu wenig Geld übrig bleibt, werden sich Ihre Mitarbeitenden zwangsläufig nach einem besser bezahlten Job umsehen. Folglich müssen Unternehmen proaktiv dafür sorgen, dass die Gehälter wettbewerbsfähig bleiben.

Wie viel Gehalt ist angemessen?

Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, die Gehälter regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie mit denen anderer Unternehmen in der Branche konkurrenzfähig bleiben.

Darüber hinaus können Unternehmen Prämien und andere Benefits in Form finanzieller Anreize bieten, um leistungsstarke Mitarbeitende und Fachkräfte zu belohnen. Auf diese Weise können Sie ihren Mitarbeitenden zeigen, dass sie geschätzt werden und zwar nicht nur menschlich, sondern auch finanziell.

Beispiele für Vergünstigungen und Vorteile:

  • Sachwertbezüge (Gutscheine)
  • Essenszuschüsse
  • Fahrtkostenzuschüsse
  • Handy und Laptop zur privaten Nutzung
  • Firmenwagen zur privaten Nutzung

Employer Branding als zentrale Maßnahme zur Mitarbeiterbindung

Eine starke Arbeitgebermarke präsentiert sich nicht nur nach außen als solche, sondern verfolgt auch intern eine starke Strategie zur Mitarbeiterbindung. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Gar nicht so komplex, wie es vielleicht klingen mag: S

uchen Sie den Dialog mit Ihren Mitarbeitenden und schaffen Sie zahlreiche Kommunikationskanäle! Auch der Faktor Wertschätzung fließt hier wieder mit hinein, indem Sie Ihr Team beispielsweise auf auf der "Über uns"-Seite Ihrer Website präsentieren, Mitarbeitende um Interviews bitten oder Success Stories zu erfolgreichen Projekten veröffentlichen.

Tipp zum Weiterlesen: Mit Employer Branding Top-Talente finden und binden

Kommunikationsmaßnahmen zur Mitarbeiterbindung könnten zum Beispiel folgende sein:

  • Gut strukturiertes Intranet
  • Mitarbeiterzeitung oder Mitarbeitermagazine
  • Newsletter
  • Mitarbeitende aktiv in die Nutzung der Social-Media-Kanäle einbinden
  • Success Stories auf der Website veröffentlichen
  • Mitarbeiter-Portraits oder Interviews auf dem Unternehmensblog veröffentlichen
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