Was ist Facebook Retargeting und wie kann ich dadurch meine Verkäufe verbessern?

Wer kennt es nicht – man besucht eine Website, kurze Zeit später geht man auf Facebook und findet die besagte Website oder ein Produkt, das auf dieser Website angeboten wird, in den Werbeanzeigen wieder. Wie das funktioniert? Mit Facebook Retargeting.

Was ist Facebook Retargeting?

Es handelt sich dabei um eine gezielte Marketingmaßnahme, die eine bestimmte Werbeanzeige genau den Personen anzeigt, die bereits durch den Besuch der Website ihr Interesse am Angebot kundgetan haben. Das geschieht personalisiert auf Basis der gesammelten Daten, wodurch den Besuchern genau die Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden können, die ihren Bedürfnissen entsprechen. So werden sie dazu animiert, doch nochmal einen Blick auf das Angebot zu werfen und eventuell einen Kauf abzuschließen, obwohl sie die Website wieder verlassen haben.

Wie funktioniert Facebook Retargeting?

Zuallererst muss die Grundvoraussetzung erfüllt sein: der sogenannte Facebook-Pixel muss auf der Website implementiert sein, um Besucher damit tracken zu können und Conversions nachzuvollziehen. Über den Werbeanzeigenmanager kann pro Werbekonto ein Facebook-Pixel mit eindeutiger ID erstellt werden, der dann auf der Website im Head-Bereich des Quellcodes eingefügt werden muss.

Die Möglichkeiten – wer soll getrackt werden?

Nachdem der Facebook-Pixel auf der Website implementiert wurde, können Zielgruppen – sogenannte Custom Audiences – festgelegt werden, wobei es verschiedene Kriterien gibt, die ein Website-Besucher erfüllen muss, um einer bestimmten Zielgruppe zugeordnet zu werden. So können zum Beispiel Personen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums die Website besucht haben, in einer Zielgruppe zusammengefasst werden. Weitere Gruppen können für registrierte Nutzer, besonders aktive Nutzer oder Warenkorbabbrecher erstellt werden. Je nach Website Custom Audience können dann verschiedene Werbeanzeigen geschaltet werden.

Außerdem ist es sinnvoll, eine Zeitverzögerung einzubauen. Das bedeutet, dass der Pixel nicht sofort Daten sammelt, sondern erst nach einer bestimmten Zeit. Aktiviert man den Pixel also erst nach 30 Sekunden, die der Besucher auf der Website verbracht hat, werden Personen, die nicht interessiert sind und die Seite sofort wieder verlassen haben, nicht getrackt.

Wie kann ich dadurch meine Verkäufe verbessern?

Wie soeben angesprochen, können Zielgruppen durch sogenannte Custom Audiences festgelegt werden. Dadurch eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten zur gezielten Ansprache potenzieller und bestehender Kunden. Die folgenden Beispiele zeigen, wie bestimmte Nutzergruppen angesprochen werden können, um die Chance eines Kaufabschlusses zu erhöhen.

Weiterleitung auf relevante Seiten

Eine bedeutende Maßnahme, um bestimmten Zielgruppen genau das zu liefern, was sie suchen, ist es, sie nicht auf die Landingpage, sondern auf eine bestimmte Unterseite zu leiten. Wurde zum Beispiel eine Custom Audience erstellt, die eine bestimmte Produkt-Unterseite besucht hat, ist es sinnvoll, diese auch über das Retargeting auf die besagte Produktseite weiterzuleiten. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Nutzer nochmals eingehender mit den Produkten beschäftigen und einen Kauf abschließen.

Maßgeschneiderte Angebote

Besonders die Zielgruppe der Warenkorbabbrecher – also Personen, die bereits ein Produkt in den Warenkorb gelegt haben, sich aber dann doch gegen den Kauf entschieden haben – können dadurch angesprochen werden. Ihnen kann zum Beispiel genau das Produkt mit einem Rabatt angeboten, das sie bereits im Warenkorb hatten, um sie so vom Kauf zu überzeugen.

Ähnliche Produkte

Eine Möglichkeit, Käufer und registrierte Nutzer erneut anzusprechen besteht darin, ihnen ähnliche Produkte wie die bereits erworbenen in den Werbeanzeigen zu präsentieren und so ihr Interesse erneut auf das Unternehmen und sein Angebot zu lenken.

Wie oft soll ich Anzeigen schalten?

Bei der Häufigkeit der Werbeanzeigen ist Vorsicht geboten: eine zu hohe Frequenz oder Anzeigen, die nicht genau den Bedürfnissen des Nutzers entsprechen, können dazu führen, dass er sich genervt fühlt, die Anzeigen ignoriert und im schlimmsten Fall eine negative Einstellung dem Unternehmen gegenüber entwickelt. Hier ist also viel Feingefühl gefragt, um den Nutzer nicht zu überfordern.

Rechtliche Aspekte – Datenschutz

Da bei der Nutzung des Facebook-Pixels eine große Menge an Daten gesammelt wird, muss unbedingt auch die DSGVO berücksichtigt werden. Nutzer müssen in der Datenschutzerklärung über die Datensammlung durch den Facebook-Pixel informiert werden und die Möglichkeit bekommen, die Zustimmung zu widerrufen. Das kann zum Beispiel durch einen Opt-Out-Link geschehen. Wer also den Facebook-Pixel nutzen möchte, sollte sich genauestens über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren, um im Rahmen der DSGVO zu agieren und Strafen zu vermeiden.

Fazit

Setzt man es richtig ein, ist Facebook Retargeting eine gute Maßnahme, um die Reichweite zu erhöhen und die Verkaufszahlen zu steigern. Zwar ist es mit einigem Aufwand verbunden, eine Retargeting-Kampagne zu starten, dieser lohnt sich aber fast immer.